Abgestimmt auf die Bedürfnisse des Mittelstandes ist der VSME-Standard. Der VSME-Standard (Voluntary Sustainability Reporting Standard for non-listed SMEs) – also ein freiwillig anwendbarer Standard für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von mittelständischen Unternehmen – wird von der Europäischen Kommission empfohlen. Was verbirgt sich hinter diesem freiwilligen Standard für nicht-börsennotierte kleine und mittlere Unternehmen?

Der VSME-Standard – Praxisnahes Nachhaltigkeitsreporting für den Mittelstand: Teil 1 – Der VSME-Standard im Überblick

Mittelständische Unternehmen stehen beim Thema Nachhaltigkeit vor ganz eigenen Herausforderungen: Der viel zitierte Omnibus schafft stellenweise mehr Unsicherheit als Klarheit, und jenseits von Compliance-Themen definieren Kunden ihre eigenen Anforderungen im Nachhaltigkeitskontext. Der VSME-Standard (Voluntary Sustainability Reporting Standard for non-listed SMEs) – also ein freiwillig anwendbarer Standard für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von mittelständischen Unternehmen – wird von der Europäischen Kommission empfohlen. Was verbirgt sich hinter diesem freiwilligen Standard für nicht-börsennotierte kleine und mittlere Unternehmen? Welche Themen werden abgedeckt? Wie praktikabel und aufwendig ist die Berichterstattung nach dem VSME Standard für mittelständische Unternehmen und auf welche möglichen Lücken sollten diese achten?

Viele Fragen und Grund genug, den VSME-Standard in einer Blog-Serie vorzustellen und einen ersten Überblick darüber zu geben

  • wie der Standard aufgebaut ist
  • welche Themen abgedeckt werden
  • wie groß der Berichtsumfang ist und
  • was sich hinter der Einteilung in „Basis Module“ und „Comprehensive Module“ verbirgt.

Das Basismodul des VSME

Das Basismodul („Basic Module“) definiert die Mindestanforderungen in den drei Kategorien Umwelt („Environment“), soziale Belange („Social“) und Unternehmensführung („Governance“).

Die Idee hinter der Aufteilung in Basis- und Aufbaumodul ist einfach: Das „Basic Module“ richtet sich primär an kleine und Kleinstunternehmen und ist damit abgestimmt auf die Bedürfnisse des Mittelstandes. Es enthält die wichtigsten Kerndaten rund um die Themen Energie und Treibhausgasemissionen, Fragen zu Umweltaspekten wie dem Wasserverbrauch und dem Abfallmanagement oder zu sozialen Aspekten wie den Arbeitsbedingungen. Den grundlegenden Angaben zur Unternehmensführung ist ein eigener Abschnitt gewidmet.

Das Aufbaumodul des VSME

Das „Comprehensive Module“ ergänzt den Berichtsumfang des „Basic Modules“ – die dort bereits ermittelten Informationen werden um weitere Kennwerte ergänzt. Beispiele sind ausführlichere Angaben zu Treibhausgasemissionen, Menschenrechtsthemen oder ergänzende Governance-Indikatoren.

Die Berichterstattung unter Einbezug des „Comprehensive Modules” bietet sich insbesondere für solche Unternehmen an, die finanzstarke Investoren oder Großkunden mit Informationen zu einem erweiterten Set von ESG-Informationen bedienen wollen oder müssen.

Wichtig: Der VSME kann ein guter Einstieg sein, ein eigenes Repository an Nachhaltigkeitskennzahlen aufzubauen, um damit die Anforderungen von anderen Frameworks wie EcoVadis zu berücksichtigen.

Das Basismodul des VSME

Das Basismodul („Basic Module“) definiert die Mindestanforderungen in den drei Kategorien Umwelt („Environment“), soziale Belange („Social“) und Unternehmensführung („Governance“).

Die Idee hinter der Aufteilung in Basis- und Aufbaumodul ist einfach: Das „Basic Module“ richtet sich primär an kleine und Kleinstunternehmen. Es enthält die wichtigsten Kerndaten rund um die Themen Energie und Treibhausgasemissionen, Fragen zu Umweltaspekten wie dem Wasserverbrauch und dem Abfallmanagement oder zu sozialen Aspekten wie den Arbeitsbedingungen. Den grundlegenden Angaben zur Unternehmensführung ist ein eigener Abschnitt gewidmet.

Das Aufbaumodul des VSME

Das „Comprehensive Module“ ergänzt den Berichtsumfang des „Basic Modules“ – die dort bereits ermittelten Informationen werden um weitere Kennwerte ergänzt. Beispiele sind ausführlichere Angaben zu Treibhausgasemissionen, Menschenrechtsthemen oder ergänzende Governance-Indikatoren.

Die Berichterstattung unter Einbezug des „Comprehensive Modules” bietet sich insbesondere für solche Unternehmen an, die finanzstarke Investoren oder Großkunden mit Informationen zu einem erweiterten Set von ESG-Informationen bedienen wollen oder müssen.

Wichtig: Der VSME kann ein guter Einstieg sein, ein eigenes Repository an Nachhaltigkeitskennzahlen aufzubauen, um damit die Anforderungen von anderen Frameworks wie EcoVadis zu berücksichtigen.

VSME und ESRS – ungleiche Geschwister

Die wichtigsten Unterschiede zwischen dem VSME und dem ESRS haben wir hier in der Übersicht zusammengestellt:

  • Berichtsumfang: Die offenzulegenden Informationen beschränken sich beim VSME auf zentrale Kenngrößen, die bei allen Unternehmen relativ einfach erfasst werden können. Umfangreiche Erläuterungen sind nicht erforderlich – im Gegenteil reicht oft eine einfache Ja/Nein-Antwort aus.
  • Keine Wesentlichkeitsanalyse: Anders als beim ESRS verlangt der VSME keine Wesentlichkeitsanalyse, um prioritäre Nachhaltigkeitsaspekte zu identifizieren.
  • Keine formale Nachhaltigkeitsstrategie: Zwar wird bereits im Basis-Modul nach vorhandenen Praktiken und Zielen gefragt, aber eine systematische Verankerung von Nachhaltigkeitsthemen in einer separaten Nachhaltigkeitsstrategie oder in die Unternehmensstrategie ist nicht obligatorisch.
  • Keine Stakeholder-Beteiligung: Selbstverständlich können auch im VSME bereits bestehende Initiativen und Formate vorgestellt werden, allerdings gehört ein strukturiertes Stakeholder-Engagement nicht zu den Pflichtanforderungen des VSME.

Was den VSME Standard für den Mittelstand attraktiv macht

Der VSME Standard ist aus ganz unterschiedlichen Gründen attraktiv für mittelständische Unternehmen:

  • Offizieller Standard der EU: Es handelt sich um einen offiziellen Standard, der von der Europäischen Union explizit für das Nachhaltigkeitsreporting im Mittelstand empfohlen wird.
  • Einfacher Einstieg in das Nachhaltigkeitsreporting: mittelständische Unternehmen können den VSME auch als eine Checkliste verstehen, um erste Kerndaten zu Umwelt-, sozialen Aspekten und Governance-Themen zu erfassen und diese in einer kohärenten Form zu kommunizieren.
  • Hoher Praxisbezug: Die Kennzahlen im Grund- und im Aufbaumodul sind überschaubar, klar definiert und können relativ einfach erhoben werden.
  • Klarer Mehrwert bei Finanzierungen und Kundenbeziehungen: Finanzpartner und größere Kunden fordern zunehmend Angaben zu ESG-Daten ihrer Geschäftspartner. Der VSME-Standard bietet hier ein standardisiertes Format an, das Vertrauen schafft.
  • Aufteilung in Grund- und Aufbaumodul: Der Einstieg ist mit dem Grundmodul besonders einfach. Unternehmen, die darüber hinaus weitere Daten veröffentlichen wollen (oder müssen), können auf die Comprehensive-Module zurückgreifen, diese ggf. ergänzen und damit ihre Berichterstattung weiter verfeinern.

Fazit und Ausblick auf den nächsten Teil der Serie

Für mittelständische Unternehmen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen, bietet der VSME-Standard einen guten Einstieg, um sich mit ESG-Themen auseinanderzusetzen. Er formuliert klare Mindestanforderungen, ohne dabei zu überfordern.

In den folgenden Beiträgen dieser Blog-Serie betrachten wir die einzelnen Themenschwerpunkte des VSME-Standards genauer: Den Anfang machen dabei die grundsätzlichen Themen und der Umweltbereich und wie diese im Basis- und Comprehensive-Module abgebildet sind.

Die Autorin:

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