Fragen und Antworten

Professioneller Umgang mit Nachhaltigkeit stärkt nicht nur Ihre Reputation, sondern hilft auch dabei, konkrete Anforderungen von Kunden und Finanzierungspartnern zu erfüllen.



Gewusst wie – Nachhaltigkeit für den Mittelstand mit NordKompass

Es gibt viel Wissenswertes zum Thema ESG-Reporting und Nachhaltigkeitsstrategie. Denn Nachhaltigkeit ist für den Mittelstand ein facettenreiches Thema. Gleichzeitig gibt es viele Fragen zu ESG, die immer wieder gestellt werden: Wie profitieren wir konkret von einer Nachhaltigkeitsstrategie? Welche Standards sind für uns relevant? Und wie beginnen wir praktisch, ohne das Tagesgeschäft zu belasten? Hier sammeln wir Antworten auf die zentralen Fragen, die uns in der Arbeit begegnen – daraus entstanden ist eine Sammlung an praktischen Informationen zu vielen Themen rund um Nachhaltigkeit im Mittelstand: ESG-Strategie, VSME-Standard und Nachhaltigkeitspositionierung.

Ein wichtiger Punkt zeigt sich dabei immer wieder:  Es geht darum, Nachhaltigkeit mit dem zu verbinden, was Sie ohnehin tun – mit Ihren Unternehmenswerten, Ihrem Geschäftsmodell, Ihren bestehenden Prozessen. Wenn das gelingt, entsteht echter Mehrwert.

Vom Einstieg in die ESG-Berichterstattung bis hin zu spezifischen Umsetzungsfragen zur Erstellung der Nachhaltigkeitsstrategie –  hier können Sie Antworten finden.

 

Wie profitieren Unternehmen von einer Nachhaltigkeitspositionierung?

Eine starke Nachhaltigkeitspositionierung stärkt die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen auf mehreren Ebenen. Sie hilft, Erwartungen wichtiger Kunden oder Finanzierungspartner zu erfüllen und steigert gleichzeitig die Attraktivität für junge Talente.

Zudem ermöglicht Nachhaltigkeit, Risiken besser zu managen und Chancen gezielt zu nutzen, was die Resilienz des Unternehmens erhöht. Nicht zuletzt lassen sich Nachhaltigkeitsthemen hervorragend mit bestehenden Unternehmenswerten verbinden – insbesondere im sozialen Bereich und der Unternehmensführung. Das ist einer der Punkte, warum Nachhaltigkeit für den Mittelstand relevant ist.

Warum spezialisiert sich NordKompass auf den Mittelstand?

Der Mittelstand ist das Herzstück der deutschen Wirtschaft und einzigartig darin, Innovation mit Tradition zu verbinden. Gleichzeitig stehen mittelständische Unternehmen vor besonderen Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit. Sie müssen etwa steigenden Kundenanforderungen gerecht werden, qualifizierte Fachkräfte gewinnen und binden sowie neue gesetzliche Vorgaben erfüllen. Genau hier setzen wir mit unserer Beratung an.

Was versteht man unter den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit umfasst drei wesentliche Dimensionen und diese sind Umwelt, Soziales und Governance. Jede dieser Dimensionen birgt eigene Chancen und Risiken. Entscheidend ist, diese Risiken frühzeitig zu erkennen und zu managen.

Welche typischen Herausforderungen sehen Sie bei der ESG-Implementierung und wie lassen sich diese vermeiden?

Eine zentrale Herausforderung sind begrenzte Ressourcen. Für viele Mittelständler ist es schwierig, eine eigene Abteilung für Nachhaltigkeitsmanagement aufzubauen. Unsere Empfehlung ist daher, die ESG-Aufgaben und Anforderungen auf mehrere Schultern bzw. Abteilungen zu verteilen. Entscheidend dabei ist jedoch, klar zu definieren, wer die Steuerung und das Management übernimmt, um den Überblick und die Handlungsfähigkeit sicherzustellen.

Wie können Unternehmen in das Thema Nachhaltigkeit und ESG einsteigen?

Der erste Schritt ist, ein gemeinsames Verständnis für Nachhaltigkeit und ESG zu schaffen. Genau dafür bieten wir einen Einstieg an. Anschließend führen wir eine Wesentlichkeitsanalyse durch, bei der wir gemeinsam mit dem Unternehmen die relevanten Themen und Prioritäten identifizieren. Dabei betrachten wir sowohl externe Einflüsse auf das Unternehmen als auch die Auswirkungen des Unternehmens auf Gesellschaft und Umwelt. Wichtig dabei ist, fokussiert zu bleiben und eine Strategie zu entwickeln, die praktikabel und auf die Bedürfnisse des Mittelstands abgestimmt ist.

Haben Sie Empfehlungen für die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie oder ESG-Strategie im Mittelstand?

Entscheidend ist zunächst ein solides Fundament. Das heißt: Klären Sie Ihre Unternehmenswerte, definieren Sie die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen und priorisieren Sie diese klar. Zudem ist es wichtig, die Nachhaltigkeitsstrategie eng mit der Unternehmensstrategie und dem Geschäftsmodell zu verzahnen, um konkrete Mehrwerte zu generieren. Die Strategie muss realistisch und vor allem umsetzbar sein – keine Wunschträume, sondern konkrete, machbare Schritte.

Können bestehende ISO-Zertifizierungen die VSME-Implementierung unterstützen?

Ja, bestehende Managementsysteme (ISO 14001, EMAS, ISO 45001) liefern oft bereits die erforderlichen Datengrundlagen für verschiedene VSME-Module. Eine koordinierte Nutzung vermeidet Doppelarbeit und schafft Effizienzvorteile.

Warum ist Nachhaltigkeit für den Mittelstand relevant und welche Rolle spielt der VSME-Standard?

Mittelständische Unternehmen bilden das Rückgrat unserer Wirtschaft. Als Zulieferer sind sie Teil einer Wertschöpfungskette, an dessen Ende ein großes Unternehmen sitzt, das eventuell nach dem ESRS berichtspflichtig ist und das deshalb Nachhaltigkeitsinformationen von den Unternehmen in seiner Lieferkette abfragt. Ebenso können Investoren an Nachhaltigkeitskennzahlen interessiert sein, um ihr Portfolio zu bewerten. Beides bringt es mit sich, dass Mittelständler mit ESG-Abfragen konfrontiert werden. Die Berichterstattung nach dem VSME kann hier dazu beitragen, diese Fragen im Unternehmenskontext beantworten zu können. 

Was bedeutet der VSME-Standard?

Der VSME oder Voluntary Sustainability Reporting Standard for non-listed SMEs ist ein freiwilliger Berichtsstandard, den kleine und mittlere Unternehmen für ihr Nachhaltigkeitsreporting nutzen können. Wie bei seinem “großen Bruder” dem ESRS werden neben grundlegenden Informationen zu einem Unternehmen Informationen zu Umweltthemen, sozialen Belangen und zu Unternehmensführung berichtet - allerdings konzentriert auf die relevanten Kennzahlen eines Unternehmens und in einem kompakten Format. Hier widmen wir dem VSME-Standard eine ganze Serie in unserem Blog. 

Welchen Mehrwert bietet der VSME-Standard?

Der VSME und auch die Berichterstattung nach dem VSME-Standard ist kompakt und beschränkt sich auf die zentralen Informationen aus den Bereichen “Umwelt”, “soziale Aspekte” und “Unternehmensführung”. Umfangreiche Analysen und Betrachtungen wie beim ESRS sind nicht erforderlich. Außerdem können Unternehmen ergänzend zu den im VSME geforderten Informationen über weitere Gesichtspunkte im Nachhaltigkeitskontext berichten. Der VSME ist dafür eine solide Basis, auf der weiter aufgebaut werden kann.

Hier widmen wir dem VSME-Standard eine ganze Serie in unserem Blog. 

Warum reicht ESG-Reporting nicht aus für mittelständische Unternehmen?

ESG-Reporting sammelt Daten, aber schafft noch keinen strategischen Geschäftsnutzen. Viele Unternehmen investieren zwei Tage pro ESG-Kundenanfrage, weil jede Abfrage individuell beantwortet werden muss. Ohne strategische Verknüpfung bleiben Potenziale ungenutzt und Risiken unerkannt. ESG-Reporting ist die Grundlage, aber nicht das Ziel. Lesen Sie hier im Blog weitere Details. 

Wie detailliert müssen Diversity-Kennzahlen im VSME Bericht sein?

Der VSME fordert mindestens Angaben zur Geschlechterverteilung auf Managementebene. Weitere Diversity-Parameter können freiwillig ergänzt werden.

Wie kann VSME in eine Nachhaltigkeitsstrategie integriert werden?

  VSME-Daten bieten eine exzellente Grundlage für Nachhaltigkeitsstrategien. Die erhobenen Kennzahlen können für Zielsetzung, Fortschrittsmessung und strategische Entscheidungen genutzt werden. Eine integrierte Herangehensweise verwandelt Compliance-Aufwand in strategische Vorteile.

Wie unterscheidet sich eine ESG-Strategie vom reinen Nachhaltigkeitsreporting?

Reporting dokumentiert den Status quo, Strategie gestaltet die Zukunft. Eine ESG-Strategie verknüpft Nachhaltigkeitsziele mit Geschäftszielen, identifiziert Wettbewerbsvorteile und operationalisiert konkrete Maßnahmen. Statt reaktiv auf Anfragen zu antworten, können Unternehmen proaktiv ihre ESG-Performance kommunizieren.

Wie lange dauert die Entwicklung einer ESG-Strategie mit der NordKompass-Methodik?

Mit unserem 9-Phasen-Prozess entwickeln wir in 3-4 Monaten eine vollständige ESG-Strategie. Die branchenspezifische Wesentlichkeitsanalyse verkürzt den Prozess um 50% gegenüber Standard-Verfahren. Parallel zur Strategieentwicklung kann bereits mit Quick-Win-Projekten begonnen werden.

Was genau sind OKRs und wie unterscheiden sie sich von normalen Zielen?

OKRs stehen für "Objectives and Key Results" und strukturieren Zielsetzung in zwei Ebenen. Objectives sind inspirierende, qualitative Ziele wie "Technologieführer bei klimaneutraler Fertigung werden".

Key Results machen diese messbar, beispielsweise "Emissionsreduktion um 15 Prozent" oder "fünf neue Großkunden für nachhaltige Lösungen gewinnen".

Der entscheidende Unterschied zu herkömmlichen Zielen liegt in der bewussten Trennung von strategischer Richtung und operativer Umsetzung.

Während normale Ziele oft Strategie und Maßnahmen vermischen, bleiben bei OKRs die großen Ambitionen stabil und nur die messbaren Ergebnisse werden regelmäßig angepasst.

Was ist der Unterschied zwischen Objectives und Key Results in der ESG-Strategie?

Objectives definieren qualitative, langfristige strategische Richtungen (2-3 Jahre) und bleiben stabil. Key Results sind quantitative, messbare Ergebnisse (1 Jahr) und werden jährlich angepasst. Diese Trennung ermöglicht strategische Kontinuität bei operativer Flexibilität.

Wie bindet man interne Stakeholder optimal in die ESG-Strategieentwicklung ein?

Unser 3-Ebenen-Ansatz besteht aus: (1) Geschäftsführung im Kick-off für strategisches Commitment, (2) Kernteam (4-6 Personen) für operative Entscheidungen, (3) Fachexperten (10-15 Personen) für spezifisches Know-how. Unsere Erfahrung zeigt: Kleine Teams treffen bessere Entscheidungen als große Komitees.

Warum sollten wir als mittelständisches Unternehmen jetzt in ESG investieren, wenn wir nicht berichtspflichtig sind?

Weil Ihre Geschäftspartner bereits heute ESG-Daten von Ihnen erwarten – unabhängig von regulatorischen Verpflichtungen.

Die Zahlen aus einer aktuellen Untersuchung (siehe Blog hier) sprechen eine klare Sprache: Über 90 Prozent der Unternehmen, die mit strukturierter Nachhaltigkeitsarbeit begonnen haben, setzen ihren Weg fort – nicht aus regulatorischem Zwang, sondern weil sich die Marktdynamik fundamental gewandelt hat.

Gilt die EU-Richtlinie zu Greenwashing auch für kleine und mittelständische Unternehmen?

Ja, die EU-Richtlinie 2024/825 gilt für alle Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen auf dem EU-Markt anbieten – unabhängig von Größe oder Branche. Entscheidend ist nicht die Unternehmensgröße, sondern ob Sie Umweltaussagen in Ihrer Kommunikation verwenden. Für KMU gibt es keine grundsätzlichen Ausnahmen, allerdings können längere Übergangsfristen gelten. Die Anforderungen sind bewusst so gestaltet, dass auch kleinere Unternehmen sie mit verhältnismäßigem Aufwand erfüllen können. 

Wie aufwändig ist die Vorbereitung auf die neue Greenwashing-Richtlinie?

Der Aufwand hängt stark vom aktuellen Reifegrad Ihrer Nachhaltigkeitskommunikation ab. Unternehmen mit bereits strukturierten Prozessen und dokumentierten Umweltdaten können die Anpassungen oft mit überschaubarem Aufwand umsetzen. Die größte Herausforderung liegt meist nicht in der Erfüllung der Anforderungen selbst, sondern in der systematischen Dokumentation bereits vorhandener Leistungen. Ein strukturierter Ansatz mit klarer Priorisierung macht die Vorbereitung planbar und vermeidet, dass kurz vor der Frist unter Zeitdruck reagiert werden muss.

Hier können Sie auf unserer Webseite einen Greenwashing-Check machen.

Welche konkreten Geschäftsvorteile bieten ESG-Investitionen?

Aktuelle Studien zeigen drei messbare Vorteile:

Kostensenkung: Energieeffizienz und Materialoptimierung reduzieren Betriebskosten direkt.

Umsatzwachstum: 83% der Unternehmen mit grünen Produkten verzeichnen 25% Umsatzplus (PwC-Studie).

Finanzierungsvorteile: Banken bewerten ESG-Transparenz zunehmend positiv bei Kreditentscheidungen.

Zusätzlich sichern Sie sich Zugang zu Ausschreibungen und Lieferantenverträgen, die ESG-Kriterien voraussetzen. Laut Morgan Stanley-Studie sehen bereits 88% der befragten Unternehmen Nachhaltigkeit als Werttreiber - dieser Trend verstärkt sich unabhängig von politischen Diskussionen.

Unsere Kunden fragen nach unterschiedlichen Standards (EcoVadis, eigene Fragebögen). Wie gehen wir damit um?

Der VSME-Standard wurde genau für diese Herausforderung entwickelt. Er bildet eine solide Datenbasis, die Sie für verschiedene Anfragen nutzen können.

Etwa 80% der typischen Kundenanfragen lassen sich mit einem gut aufbereiteten VSME-Bericht beantworten. Für produktspezifische Anfragen ergänzen Sie schrittweise PCF-Daten für Ihre Hauptprodukte.

Unser Tipp: Beginnen Sie mit VSME als Fundament und bauen Sie darauf auf, so müssen Sie nicht für jeden Kunden ein neues System anlegen.

Wie lange dauert die erste Treibhausgasbilanzierung für den Mittelstand?

Für Scope 1&2 benötigen Sie 2–4 Wochen bei systematischem Vorgehen. Die meiste Zeit werden Sie für die Datenbeschaffung benötigen, nicht für die Berechnungen. Mit professioneller Unterstützung geht es schneller.

Wie ist das bei Scope 3, müssen wir Lieferanten einbinden?

Ideal ist es, wenn Lieferanten den CO₂-Footprint ihrer Produkte „mitliefern“. Sie können aber mit Schätzungen auf Grundlage von Einkaufsdaten starten. Lieferantenspezifische Daten erheben Sie schrittweise, wenn der Business Case klar ist.

Wie oft muss die CO2-Bilanz aktualisiert werden?

Jährlich ist Standard. Quartalsweise Updates der wichtigsten Kennzahlen helfen dem Management bei qualifizierten Entscheidungen. Monatliche Vollbilanzen sind unüblich – außer Sie nutzen CO₂-Daten als operatives Steuerungstool.

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